Tübingen – Teneriffa
Im Botanischen Garten Tübingen soll Oliver König die Kanaren-Abteilung des Gartens mit umgestalten. Da sind Einblicke vor Ort sehr hilfreich. Zusammen mit Kollegen, die ihn privat begleiteten sammelten sie auf allen Höhenmetern botanische Erfahrungen und Fotos.
Aus dem Bericht: Das Anaga-Gebirge ist zwar mit knapp über 1000m nicht sonderlich hoch, beeindruckt aber, neben der Flora, an manchen Stellen durch den beidseitigen Blick zum Meer.
Am Ausgangspunkt unserer Wanderung führte ein kleiner Pfad in den Lorbeerwald. Gleich sahen wir sehr schöne Moospolster auf den Bäumen, in denen Davallia canariensis und Monanthes anagensis (dort endemisch, wie der Name verrät) epiphytisch wuchsen.Auch Erica arborea ist hier sehr prägend, und im Unterholz der verschiedenen Lauraceen wachsen überall Farne (u.a. Diplazium caudatum
Auf dem Weg zum botanischen Garten von Puerto de la Cruz hielten wir bei Matanza in einer kleinen Wohnsiedlung. Zwischen den Häusern führte ein kleiner Weg bergab, der eher wie ein Privatweg aussah. Dank Herrn Reibold`s Beschreibung trauten wir uns dennoch Diesen einzuschlagen, um die Pflanzengemeinschaften der Nordküste kennenzulernen.
Tatsächlich war die Vegetation an dieser Stelle fast nur mit Kanarenendemiten vertreten, und nicht , wie andernorts, mit zahlreichen Opuntien und Agaven durchmengt. Sonchus spec., Schizogyne sericea und zahlreiche Euphorbia canariensis säumten den Weg zur Küste runter, die stellenweise sehr steil abfiel, aber trotzdem noch bewachsen war.
Von La Laguna führt die Straße durch die Kiefernwaldzone in die Canadas. Unterwegs mussten wir unzählige Male anhalten, um die sich ständig verändernde Vegetation fotografisch festzuhalten. Den von Nebel umgebenen Kiefernwald, Lavahänge voller Greenovia und über den Wolken die Teide-Ginster Büsche.
Wanderung von Vilaflor (1420m) zur Paisaje Lunar (ca.1900m): Auch diese Wanderung zog sich zeitlich länger hin als angegeben (Für Pflanzenliebhaber sollten Extrazeiten berücksichtigt werden!). Hier sahen wir tatsächlich die ersten Zistrosen (Cistaceae), die als Unterwuchs der verschiedensten Formen von Pinus canariensis anzutreffen waren.
Die Reise war sehr beeindruckend! Die verschiedenen Vegetationszonen von 0m bis über 2000m zu bewandern war mehr als lehrreich. Die Kanarenabteilung des botanischen Gartens Tübingen kann nun getrost ihrem Umbau entgegen blicken.