Bremen – Seattle

Bremen – USA, Seattle: Martin Monthofer ist Gärtner im Rhododendron-Park in Bremen. Für ihn ist die – nicht ganz einfachen – Vermehrung von Rhododendren ein wichtiges Thema, denn eine erfolgreiche Vermehrung ist für die Aufrechterhaltung der Sammlung unbedingt von Nöten! So reiste er zur Weiterbildung in die USA zur Rhododendron Species Foundation (RSF).

Aus seinem Bericht:

Sogleich begannen wir unseren Rundgang und ich war beeindruckt von den zahlreichen Rhododendronwildarten in verschiedenen Größen! Diese Pflanzen werden im garteneigenen Shop der RSF im Eingangsbereich im Frühjahr und Herbst an die Mitglieder der RSF und Besucher verkauft. Große Stückzahlen werden z.B. von Rh. williamsianum produziert. Laut Dennis und Steve ist dieser Rhodo ein echter Renner und zwar jedes Jahr! Mit dem Erlös aus dem Pflanzenverkauf verfügt die RSF über zusätzliche Einnahmen, mit denen sie wirtschaften kann.

Der nächste Tag begann für mich „produktiv“. Es wurden Stecklinge von Rhododendronwildarten im Garten geschnitten. Da das Pflanzenwachstum wegen des milden Klimas dort schon im Februar beginnt, können bereits Anfang Juni Rhododendronstecklinge zur Vermehrung geschnitten werden. Bei uns sind die Stecklinge erst ab Ende Juni reif, je nach Art bzw. Sorte, da bei uns das Frühjahr deutlich später beginnt; immerhin liegt Seattle auf dem 47ten und Bremen auf dem 53ten Breitengrad.

Nach dem Schnitt der Stecklinge werden Etiketten mit den notwendigen Informationen gefertigt. Diese beinhalten: Gattung, Art, Datum, Stückzahl, Seitenschnitt ja oder nein und Bewurzelungshormon ja oder nein. Jeder Arbeitsschritt wird genauestens in Form von Exceltabellen dokumentiert. Bis zur Verarbeitung wird das Stecklingsmaterial in einer Kühlbox gelagert. Es wird jeweils nur so viel geschnitten, wie am Tag verarbeitet werden kann.